Noch nicht in Usedom, wir haben Halt gemacht in Gdynia, das ist eine große Hafen- und Marinestadt und am Hafen stand gerade ein wunderschönes Segelschiff aus Brasilien von der Marine. Das Schiff ist insgesamt 9 Monate unterwegs, nach Polen kamen sie u.a. über England und jetzt fahren sie weiter nach Spanien und im Oktober wollen sie zurück in Brasilien sein. Sie fahren immer unter Segel, das sieht bestimmt total schön aus. Als wir hier so stehen kommt noch ein größeres Segelschiff hereingefahren, ein Schulschiff von Polen aus Gydia, in der Takelage hängen die Marineschüler und winken, das ist eine Freude. Sie waren für einen Monat auf See Richtung Dänemark und Grönland. Ingo besichtigt noch das uralte Kriegsschiff (1939) das hier im Hafen steht und wir fahren dann weiter Richtung Usedom.
In Kolberg stellen wir uns auf den Campingplatz. Helmut und Violetta hatten uns diesen Ort empfohlen. Hier gibt es ganz viele Solebäder, große und kleine, viele in den Hotels. Wir fahren zum Strand und schauen uns dort um, inzwischen hat das Wetter gewechselt und es ist bewölkt. Überhaupt haben wir hier seit Tagen sehr wechselhaftes Wetter und jeden Tag Regen. Da wir uns auf die Sole gefreut haben, packen wir unsere Badesachen und fahren in eine kleine öffentliche Sole gerade zur rechten Zeit denn es fängt gerade zu regnen an. 6 € für 2 Stunden, Solebecken, Schwimmbecken, Sauna, Infrarotsauna und wir bekommen noch Handtücher für die Sauna, echt toll – das hat sehr gut getan. Danach hatten wir natürlich mächtigen Hunger und hier wollte ich endlich Bigos essen. Hier auf dem Camping gibt es dieses Gericht und ich freue mich seit Stunden darauf. Als wir um 20 Uhr zum Lokal gehen hat dieses um 19 Uhr schon geschlossen oh nein wieder nichts. Wir gehen in ein polnisches Restaurant außerhalb vom Camping und essen wieder so günstig Kalbsschnitzel mit Pommes und ich 3 knusprige Kartoffelpuffer mit Gulasch oh das war so lecker. Bei manchen Speisen müsste man gar nicht aufhören zu essen.
Am nächsten Mittag fahren wir mit dem WOMO aus dem Camping nachdem wir schon am Strand waren und dort war richtig viel los, alle haben sie ihren Windschutz, Paravents aufgestellt – es gibt keinen im gleichen Design – echt toll und so bunt. Neben uns stand ein Vito Mercedes der ein Segel an der Seite gespannt hatte und hinten die Heckklappe offen und daran befestigt ein Stück Zeltplane. Sowas hatte ich vorher noch nie gesehen. Ich bin ein bisschen um das Fahrzeug herumgeschlichen, habe auch 2 Frauen gesehen, aber es hat sich kein Gespräch ergeben. Die beiden Frauen verlassen auch den Campingplatz. Wir gehen zurück und essen zum Mittag eine Portion Bigos mit Bratkartoffeln zusammen. Lecker. Ich denke das Rezept ist leicht zum nachkochen, muss mal schauen. Dann fahren wir weiter mit dem Ziel Usedom.
Auf der von uns gewählten Strecke kommen wir an den Fluss Swine, die Fähre geht von Wolin nach Swinemünde und ist kostenlos. Auf der Fähre treffen wir die beiden Frauen mit dem ausgebauten Mercedes und sie erzählen uns vom Bauern- und Polenmarkt in Swinemünde, dass der ganz bekannt ist. Am Ufer sehen wir bei der Überfahrt eine große Rotte Wildschweine, Mutter, Vater und mindestens 6 Ferkel die fressen in aller Ruhe da am Ufer. Von der Fähre runter sehen wir nochmal welche am Straßenrand. Also wir entschließen uns, die Märkte am nächsten Tag zu besuchen und fahren den beiden Frauen zum Campingplatz in Swinemünde nach.
Dort erkunden wir dann noch die Umgebung und später sitzen wir vorm Auto von Angelika und Angela aus Plomberg die ihren Urlaub auf einer Rundfahrt von Danzig bis wieder nach Hause verbringen. Wir haben ein sehr angeregtes Gespräch über unsere verschiedenen Berufe, überhaupt Ingo’s Tätigkeit, sitzen Stunden und ca. 4 Flaschen Wein zusammen, das war wiedermal ein super Abend.
Den nächsten Tag müssen wir bis 11 Uhr vom Camping und wir wollen bis Heringsdorf auf den nächsten Camping fahren und von dort aus zurück mit den Fahrrädern. Nach dem Passieren der früheren Grenze – wir waren 100 Tage nicht in Deutschland - sehen wir einen großen Parkplatz auf dem auch einige WOMO’s stehen wir stellen uns für 5 Euro die Nacht auch auf den Parkplatz, denn der ist Näher an Swinemünde und Ingo wollte unbedingt in ein Restaurant lecker Rippchen essen gehen, das hatten wir den Abend vorher entdeckt. Wir waren dann auf dem Polenmarkt und haben ein T-Shirt, eine kurze Hose und eine Leggins eingekauft. Zigaretten für Ingo. Was wir erst beim 4. Anlauf gefunden haben war der Bauernmarkt, der war ganz wo anders in Swinemünde. Aber ich habe nicht aufgegeben und mit viel Geduld konnten wir dann dort was einkaufen.
Abends sind wir Rippchen und Bigos essen gegangen, Andrea und Angela sind mit und wir hatten wieder einen sehr amüsanten Abend. Bei der Verabschiedung haben wir uns lose in Zingst verabredet.
Am nächsten Tag wollten wir eigentlich weiterfahren, hätten wir es nur getan… dazu später. Es gab einen tollen Sonnentag und wir haben uns entschieden, von hier aus Heringsdorf und so weiter mit dem kostenlosen Bus, den wir mit unserer Kurkarte benützen dürfen, zu besuchen. Der Bus ging von Grenze über Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin und zurück kostenlos. Wir sind an der Seebrücke in Heringsdorf ausgestiegen. Am Strand gibt es eine riesige Leinwand, dort werden pro Tag 3 Filme mit Kopfhörer gezeigt, tolle Sache, tolle Idee. Wir haben die Seebrücke besucht und danach Kaffee und Kuchen gehabt. Abends fahren wir mit den Fahrrädern nach Swinemünde und gehen wieder da essen wo wir am letzten Abend waren, dieses mal was anderes auch lecker. Wir sind im Dunkeln am WOMO zurück und schließen die Fahrräder hinterm WOMO ab. Wir stehen im Eck auf dem Parkplatz am 2 m hohen Zaun.
Am nächsten Morgen liegt nur noch das Schloss da….wir sind entsetzt, geschockt, mit uns selber sauer, denn eigentlich hätten wir es in die Garage tun können, wir brauchten es heute morgen ja nicht. Wir fahren durch 13 Länder und hatten überall die Fahrräder stehen und dann kommen wir nach Deutschland und die Polen klauen uns die Fahrräder. Wir stehen an der Bahn und an einem Übergang für Fußgänger und Fahrräder, immer wenn die Bahn kommt hupt der Zug und das auch schon ab morgens früh. Bestimmt haben die unsere Fahrräder während der Zug kam genommen, da mussten sie nicht wegen Lärm Rücksicht nehmen. Wir lagen quasi genau daneben. So dreist. Einem anderen WOMO wurden sie auch geklaut, einem VW-Bus der Mann hat sie noch gehört und ist aus dem Auto raus, da hat er einen mit seinem Fahrrad wegfahren sehen. So unverfroren. Der Mitarbeiter auf dem Parkplatz hat dann gesagt, dass passiert hier öfter und das muss man doch wissen. Ich habe gesagt, wenn das öfter passiert hätte er doch was sagen können. Wir haben dann auf der Polizei Anzeige aufgegeben, was eigentlich Zeitverschwendung war, denn die Fahrräder sind wahrscheinlich schon im tiefsten Polen, echt unglaublich und so doooooooff.
Wir fahren weiter nach Zingst, werden hier auf einem richtig teuren Campingplatz mit allem drum und dran (Wellness-Camp Düne 6) 2 Nächte stehen und dann evtl. einen Freund von mir in Rollenhagen besuchen, Berlin 2 Tage besichtigen denn am Samstag sind wir bei meinem Bruder bei Nürnberg zum Grillfest geladen. Er hat sich eine Grillstation in den Garten gebaut (Ingo hat auch mal geholfen).
Kommentar schreiben