Die Ausreise dauerte 2,5 Stunden, keiner wollte unsere Registrierung sehen, was sehr verwunderlich ist und wir hätten uns die Strafe und alles vielleicht sparen können – wer weiß. Die Einreise hat sich ewig lang gezogen, obwohl überhaupt nicht viel Autos da standen. Nach 3 Stunden waren wir in Lettland dann eingereist. Wir mussten unsere Milch- und Fleisch-/Wurstprodukte entsorgen, die dürfen in Lettland nicht eingeführt werden. Da haben wir uns dann gleich mal den Magen mit Joghurt, Käse und Wurst vollgeschlagen. Die Butter habe ich im Gefrierfach versteckt und ein bisschen Käse noch im Bett. Wir sind nicht nochmal kontrolliert worden. Unsere Fahrt ging dann noch bis Ludza dort wurde ein Stellplatz am See empfohlen und der war sehr in Ordnung. Am nächsten Tag haben wir einen Dorfrundgang unternommen einschließlich Besichtigung der Ruine und sind dann weitergefahren.
Lettland ist ein grüner Staat, viele Wiesen, Wälder und Seen. Viel Landwirtschaft.
Unser nächstes Ziel ist Anita eine Kräuterfrau auch an einem See in Kapini www.zemenukrastini.viss.lv. Die Anfahrt war abenteuerlich wir sind auf einem Waldweg gefahren und dann hat uns das Navi Irrgeschickt und wir haben umgedreht und dann haben wir das Navi vom Handy gefragt und das kannte die Strecke. Wir sind ein ganzes Stück rückwärts durch den Wald, haben umgedreht und sind bei Anita am See angekommen. Zur Begrüßung haben wir einen Teller mit Käse, Brot, Blüten von Ringblumen und anderen Blumen und Dill sowie Wassermelonen erhalten. Eine Kanne Kräutertee von Kräutern aus dem Garten war oberlecker. Wir dürfen alles Obst und die Kräuter aus dem Garten ernten. Anita lebt hier mit 2 von ihren 5 Kindern, Hund, 2 Katzen und ein paar Hennen und einem Hahn. Sie vermietet schöne, schnucklige kleine Zimmer und hat Platz für 2 Wohnmobile. Wir stehen auf der frischgemähten Wiese mit Blick auf den See, unsere Bettwäsche und Handtücher werden auch mal wieder gewaschen.
So eine stille und dunkle Nacht hatten wir schon lange nicht mehr. Am nächsten Morgen gab es lecker Porridge mit allerlei Blüten und ein paar Blättern Hanf – sehr sehr lecker. Wir haben jeder eine Erdbeere auf die Hand gemalt bekommen, dass bringt Glück und Gesundheit.
Danach sind wir nach Riga gefahren unterwegs gab es wieder Pilze, allerdings noch Pfifferlinge. Ich finde die Landschaft hier fast so wie in der Mecklenburger Seenplatte. Alles recht flach, grün und immer wieder ein See oder Fluss. Wir fahren an kleinen Herden von Kühen, Schafen und Pferden vorbei, sehen die Bauernhäuser, kleine Holzhäuser und überhaupt gibt es hier viel mehr zu sehen als in Russland. Da fährst du endlos an Äckern, Wäldern, Wiesen vorbei ohne einen Menschen oder Haus zu sehen. Was mir auch aufgefallen ist, in Russland haben wir nicht ein totes Tier am Straßenrand gesehen, hier in Lettland auf den paar Meters leider doch einige – auch eine kleine Wildsau.
In Riga haben wir einen Stellplatz ziemlich in der Stadtmitte auf einem Parkdeck – von hier aus laufen wir gemütlich in die Stadt. Schauen uns ein bisschen um und essen ein typisches Lettisches Gericht „Graue Erbsen mit Sauerkraut“ – schmeckt gut. Danach trinke ich den Landestypischen Black Balsam, Wodka mit gesunden Kräutern und Ingo einen Jägermeister.
12 Kräutertee von Anita
Wir stehen 3 Tage auf dem Campingplatz in Plienciems gleich neben der Ostsee, nachdem wir Jürmala, ein ganz ganz bekannte Landzunge hier in Lettland, die auch sehr beliebt ist durchfahren haben. Leider haben wir erst nachher erfahren, dass wir an einem Automat einen Opulus für die Umwelt von 2 Euro bezahlen mussten, da werden wir wahrscheinlich zuhause einen Busgeldbescheid haben. Wir haben großes Glück und bekommen den letzten WOMO Platz. Am Wochenende ist bomben Wetter vorhergesagt. Es zelten hier sehr sehr viele Litauer. Litauen hat weniger Sandstrand als Lettland, die Entfernung ist näher und in Litauen ist Sommerfest an diesem Wochenende.
Neben uns stehen 3 kleine Zelte von einer Familie aus Freiburg und London. Familientreffen, Linda und Erich sind in Lettland geboren und wohnen mit ihren 3 Söhnen in Freiburg. Der Bruder von Linda kommt aus London mit seiner Frau und den beiden Töchtern. Alle essen vegetarisch oder vegan was man ihnen auch ansieht und sind ober nett und freundlich.Von Linda und ihren Söhnen erfahren wir einiges über Lettland. Der älteste Sohn heißt auch Ingo. Erich hat 100 Bienenvölker und wohnt inzwischen in der Schweiz. Wir tauschen Adressen und vielleicht beziehe ich mal meinen Honig von ihm.
Endlich treffen wir auch Camper aus Deutschland und sitzen bis nach Mitternacht zusammen und quatschen, echt super. Da waren Markus und Stefanie aus dem Ruhrpott mit einem umgebauten Postwagen, die schon vor ganz vielen Jahren nach Berlin gezogen sind, Alex der gebürtige Ostberliner mit Nika (von Veronika) aus Kasachstan die beide auch in Berlin leben, danke für die interessanten Gespräche und für das Frisbeespielen in der Ostsee.
Es kam ein Tandem auf den Platz, hier war ein Ehepaar aus Norddeutschland (Lehrer) schon Wochen damit unterwegs, für mich unvorstellbar, mit einem Partner auf einem Tandem, zelten, bei den Bedingungen ohne Stress. Ich habe die beiden gefragt, sie sind schon 29 Jahre ein Paar, ich dachte wahrscheinlich frisch verliebt.
Der Platz war am Wochenende bis auf den letzten Platz und mehr belegt, alle haben sie gegrillt, die Letten grillen gerne auf Spießen. Der Platz stellt überdachte Sitzplätze mit Grill und Holz zur Verfügung, echt super.
Wir konnten endlich unseren Grillrost aus der Garage nehmen und unser gekauftes BBC-Steak, dass sich als 5 Stückchen Hähnchenfilet entpuppte, au f einem verlassenen Grill grillen.
Montag fahren wir weiter an die Landzunge von Lettland, Kolka, da trifft die Baldische Ostsee und die Rigaer Bucht aufeinander, hier steht ein Leuchtturm 5 – 6 km in der Ostsee, das ist ein wunderschöner Platz. Wir holen die Fahrräder heraus, weil die Karte einen Fahrradweg verspricht, den wir und andere Fahrradfahrer dann aber leider nicht finden. Was ich aber finde sind Blaubeeren und Pilze gibt es auch immer noch in Hülle und Fülle.
Danach geht es auf einen Campingplatz bei Jurahne an der Steilküste, hier treffen wir auf Felix aus Lübeck, der gebürtig aus Möhringen kommt, mit Frau und zwei kleinen Kindern. Sie sind für 8 Wochen mit dem VW Bus unterwegs bevor er nach dem Bachelor anfängt zu arbeiten und wir treffen Christian mit seiner Tochter Ilona aus Donauwörth mit dem Motorrad. Ilona ist erst 16 Jahre und fährt eine 125 Honda, Christian ist in seinem Leben schon Millionen Km auf BMW’s gefahren, ihr Ziel ist Schweden (wegen Rosamunde Pilcher) und sie werden 4 Wochen unterwegs sein. Eigentlich wollte Ilona alleine fahren, ihre Mutter hat das jedoch nicht erlaubt. Endlich mal wieder Lagerfeuer (wir tauen gleich mal 2 Rote auf), unser letztes ist schon Wochen her, wir sitzen dann bis weit nach Mitternacht am Feuer, super. Hier stehen auf den Campingplätzen Lavazza Kaffeemaschinen, der Kaffee kostet 1.20 € und ist gut.
Ingo hat schon Anfragen bekommen, wann die Russlandreise 2020 stattfindet……???!!!!
Auf dem Weg nach Lettland hat Ingo doch noch die einzige Wellblechpiste des Landes gefunden, wir sind kilometerlang auf dieser Straße unterwegs gewesen, das ganze Auto hat es durchgeschüttelt und gerüttelt und uns auch. Der Kühlschrank war dann erst mal beleidigt und hat gestreikt. Am nächsten Tag funktionierte er wieder.
Die KFZ-Kennzeichen in Lettland bestehen aus zwei Buchstaben und 4 Zahlen, willkürlich vergeben - es besteht keine Verbindung zum Wohnort des Halters. Wunschkennzeichen können bis zu 8 Zeichen haben.
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